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flag_1_4.txt
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1991-02-17
|
12KB
|
220 lines
*****************************************************************
*** Anleitung zum Programm FLAG_1_4.PRG, Version 3.10 ***
*****************************************************************
*** Dieses Programm ist public domain und darf zusammen mit ***
*** der Anleitung, die Sie gerade lesen, beliebig kopiert ***
*** und weitergegeben sowie privat genutzt werden. Für et- ***
*** waige Schäden, die im Zusammenhang mit der Nutzung des ***
*** Programmes entstehen sollten, übernehme ich keinerlei ***
*** Haftung ! ***
*****************************************************************
Gerhard Steffen Oldenburg, den 19.12.90
FLAG_1_4 wurde mit dem Entwicklungssystem GFA-Basic 3.5 erstellt.
Das vorliegende kleine Programm ist nur für Benutzer(innen) des
neuen TOS >= 1.4 und des neuen ATARI TT von Nutzen.
Zum einen kann auf Rechnern mit einem TOS ab Version 1.4 das sog.
Fastload-Flag genutzt werden. Zum anderen können auf TT-Rechnern
noch zwei weitere Flags benutzt werden, doch dazu später mehr.
Zum Fastload-Flag:
FLAG_1_4 erlaubt die komfortable Nutzung der Eigenschaft der ge-
nannten Betriebssystemversionen, Programme schneller starten zu
können, indem beim Ladevorgang nicht mehr der gesamte freie Spei-
cher, sondern nur noch das BSS (Block Storage Segment) gelöscht
wird. Erreicht wird dies durch das Setzen eines Flags im Pro-
grammheader (ein Langwort an Offset $16 namens ph_res2, in den
bisherigen TOS-Versionen unbenutzt). Obwohl TOS 1.4 nun einen
schnellen Algorithmus zum Löschen des Speichers benutzt, können
sich die dafür benötigten Zeiten vor allem beim Kalt- und Warm-
start, also beim Laden der verschiedenen AUTO-Ordner-Programme
und Accessories, summieren. Wenn Sie also stets einige dieser
Programme beim Booten laden und zudem noch mit einer Festplatte
arbeiten, werden Sie eine deutliche Beschleunigung des Bootvor-
gangs bemerken, was natürlich dann sehr angenehm ist, wenn Sie
z.B. bei der Programmentwicklung öfters einen Reset durchführen
(das soll vorkommen).
Prinzipiell gilt das Gesagte für alle Programme, doch versagen
einige nach Setzen des Flags leider ihren Dienst. Das liegt da-
ran, daß diese Programme eben doch noch gelöschten Speicher oder
zumindest eine gewisse Menge davon benötigen bzw. davon ausgehen,
daß der Speicher gelöscht ist. Alle, die solche Ausnahmen stören
oder dieses Feature auch in anderen TOS-Versionen nutzen wollen,
seien auf das Programm PINHEAD (als PD erhältlich) verwiesen, das
resident arbeitet und z.B. das Anlegen einer Ausnahmeliste mit
Angaben zur Größe des jeweils zu löschenden Speichers erlaubt.
Doch zurück zu meinem Programm. Ich habe es geschrieben, weil es
ja doch recht mühselig ist, das Setzen bzw. Löschen des Flags
(und ab Version 3.0 auch der anderen) mit einem Diskettenmonitor
vorzunehmen. Es sollte sowohl das Bearbeiten einzelner Programme
als auch von Ordnern ermöglichen. Es sollte in allen Auflösungen
außer in der geringsten und natürlich auch auf einem TT laufen.
Im o.a. Langwort ist für die Fastloadeigenschaft das Bit Nr. 0
zuständig, auf dem ST sind alle anderen Bits unbenutzt. Beim
ATARI TT jedoch werden auch die beiden Bits Nr. 1 und 2 sowie
u.U. auch die Nr. 28-31 genutzt, und damit hat es folgendes auf
sich :
Bei TT-Rechnern mit mehr als 4 MB Speicher existiert zusätzlich
zum ST-kompatiblen Speicher im bisherigen 24-Bit-Adressbereich
das sog. Fast-RAM, das auch einen wesentlich schnelleren Spei-
cherzugriff und somit eine beschleunigte Programmabarbeitung er-
laubt. Da nicht alle Programme im Fast-RAM laufen, wurde die Mög-
lichkeit geschaffen, wie beim Fastload-Flag im Programmkopf fest-
zulegen, ob ein Programm 1. ins Fast-RAM geladen werden soll (das
wird durch das Setzen des Bits Nr. 1 im Langwort ph_res2 er-
reicht), und ob 2. Speicheranforderungen ebenfalls im Fast-RAM
erfolgen dürfen (dafür ist Bit Nr. 2 zuständig). So können manche
Programme evtl. doch im schnellen TT-RAM laufen, wenn sie den be-
nötigten Speicher aus dem ST-RAM erhalten.
Da es vermutlich wenig sinnvoll ist, das zweite Bit zu setzen,
wenn das erste ungesetzt ist bzw. das zweite gesetzt zu belassen,
wenn das erste gelöscht wird, achtet FLAG_1_4 bei den entspre-
chenden Operationen darauf, daß Bit Nr. 2 nicht allein gesetzt
ist und gibt gegebenenfalls eine Meldung dazu aus.
Nun läßt sich aus Artikeln zum Thema entnehmen, daß es offenbar
mehrere verschiedene Speicherkonfigurationen bzw. -kombinationen
bei den bisher vorhandenen TT's gibt. Für den Fall, daß es im
Rechner mehr ST-RAM als Fast-RAM gibt, wird vom Betriebssystem
eine Information über den Speicherbedarf des gestarteten Program-
mes benötigt, um entscheiden zu können, ob das Programm im Fast-
RAM laufen kann. Zu diesem Zweck wurde in den obersten 4 Bits von
ph_res2 (mit den Nummern 28 bis 31) noch ein sog. TPA-Größen-Feld
eingerichtet, in dem darüber in Schritten von 128 K Auskunft ge-
geben werden kann. Ist keins der Bits gesetzt, wird von 128 K zu-
sätzlichem Bedarf ausgegangen, sind alle gesetzt, würde dies auf
einen Bedarf von 2MB hinweisen. In dem Dialog zum Bearbeiten ei-
ner einzelnen Datei kann mit FLAG_1_4 auch dieser Wert einge-
stellt werden.
Die Möglichkeit, diese Eigenschaften im Programmheader einstellen
zu können, hat den großen Vorteil, auch bereits vorhandene
Software, sofern sie überhaupt auf dem TT läuft, optimal anpassen
zu können.
Die Informationen zu diesem Thema habe ich übrigens dem ATARIUM
von Julian Reschke im ST Magazin 11/90 entnommen.
Nun zur Bedienung:
Nach Programmstart wird zunächst geprüft, ob Sie auch mit einer
TOS-Version >= 1.4 arbeiten, ansonsten landen Sie nach einer ent-
sprechenden Meldung wieder im Desktop.
Ab Version 3.10 ist FLAG_1_4 nun ein "richtiges" GEM-Programm,
d.h., daß das Programm nun nicht mehr nur über Dialogboxen zu be-
dienen ist, sondern jetzt eine (kleine) Menüzeile besitzt, so daß
auch Accessories erreichbar sind.
Nach Anwahl des Menüpunktes Datei/Bearbeiten oder durch die Ta-
stenkombination CTRL-B erscheint eine Fileselectorbox, in der Sie
entweder eine Programmdatei auf die übliche Weise direkt oder ei-
nen Ordner durch Anwählen desselben und anschließenden Klick auf
OK auswählen können.
Bearbeiten einer einzelnen Programmdatei:
Nach direktem Anwählen einer Programmdatei werden die Zustände
der Flags geprüft und in einer Dialogbox gemeldet. Ebenso werden
die Bits des TPA-Größenfeldes ausgelesen und der daraus berech-
nete Wert (der bei ungesetzten Bits 128 K beträgt) editierbar an-
gezeigt. In der Mitte der Box befinden sich 3 Buttons, in denen
die möglichen Flag-Aktionen gemäß deren Zustand ausgewählt werden
können. Das Anwählen von OK veranlaßt die Ausführung der ge-
wünschten Aktion(en). Dazu muß allerdings mindestens einer der
Flag-Buttons gewählt und/oder ein vom bisherigen verschiedener
Wert für den Speicherbedarf eingestellt sein. ABBRUCH verläßt die
Box ohne Aktion.
Das Programm überprüft übrigens immer, ob es sich bei der (den)
gewählten Datei(en) auch überhaupt um eine Programmdatei handelt.
Bearbeiten eines Verzeichnisses:
Hier werden zunächst alle Programmdateien eines Verzeichnisses
(d.h. alle Dateien mit den Endungen .PR?, .AC?, .TOS, .TTP, .GTP
und .APP) eingelesen und die Zustände der Flags ermittelt. Die
Ausgabe erfolgt in eine Dialogbox, in der die Programme über-
sichtlich aufgelistet werden. Gesetzte Flags werden wie folgt an-
gezeigt : 'F' steht für ein Fastload-Flag, '1' für das 1. TT-Flag
und '2' für das zweite. Wenn eine Datei mit einer der o.g. Endun-
gen keine Programmdatei ist, so wird sie zwar angezeigt, ist
aber nicht wählbar. Das Verzeichnis wird zunächst unsortiert an-
gezeigt, was Sie aber jederzeit, auch nach bereits erfolgter Aus-
wahl, durch Anklicken des Buttons 'sortiert' ändern können (na-
türlich auch anders herum). Sollten in dem gewählten Verzeichnis
mehr als 40 Programmdateien vorhanden sein, können Sie durch An-
klicken der entsprechenden Buttons ('Seite xx') blättern.
Die Auswahl wird durch einfaches Anklicken der Dateien vorgenom-
men, darüber hinaus werden durch Klick auf 'alles selekt.' alle
vorhandenen Dateien auf allen Seiten selektiert, was von Vorteil
ist, wenn Sie viele Dateien bearbeiten wollen. 'Sel. löschen'
setzt alle Selektierungen zurück.
Für die Bearbeitung der Dateien gibt es nun zwei Möglichkeiten:
1. Nach der Selektierung legen Sie in der rechten unteren Ecke
der Dialogbox fest, welche Flags Sie bearbeiten wollen. Ein Klick
auf 'sel. Dateien' hat dann zur Folge, daß bei allen ausgewählten
Dateien die jeweils angezeigten Flagzustände geändert werden.
2. Ein Klick auf 'Verzeichnis' führt in eine weitere Dialogbox,
in der Sie erstens die Art der zu bearbeitenden Dateien (.PR?,
.AC?, .TOS, .TTP, .GTP, .APP), zweitens die zu bearbeitenden
Flags und drittens die Form der Bearbeitung (Flag(s) setzen oder
löschen) festlegen können. Sie können auch mehrere Extensions
wählen. Zur Arbeitserleichterung können mit dem Button '^Alle^'
auch alle darüber befindlichen Buttons gleichzeitig selektiert
werden. Wenn Sie nun z.B. bei allen Dateien mit der Endung .PR?
bestimmte Flags setzen wollen, so werden bei der Bearbeitung alle
entsprechenden Dateien, bei denen die Flags schon gesetzt sind,
übersprungen. Da es diverse Programme für den AUTO-Ordner gibt,
die eine Auswahl der AUTO-Ordner-Programme und Accessories ermög-
lichen, indem die Extensions der nicht zu ladenden Programme in
.PRX und .ACX oder .PR und .AC umbenannt werden, werden natürlich
auch alle momentan deaktivierten Programme bearbeitet.
Noch einige Bemerkungen zum Fastload-Flag :
Bei einem vom Desktop gestarteten Programm ist es sicherlich
nicht unbedingt erforderlich, das Flag zu setzen, da die Ge-
schwindigkeitssteigerung hier kaum bemerkbar ist. Andererseits
setzt z.B. TURBO C zumindest in den neueren Versionen das Flag
anscheinend selbst. Auf jeden Fall lohnt es sich, wie bereits ge-
sagt, bei allen im Rahmen des Bootvorgangs gestarteten Program-
men. Lt. ATARI soll das Setzen der Flags auch bei allen AUTO-Ord-
ner-Programmen und Accessories problemlos möglich sein, was nach
meiner Erfahrung zumindest bei TURBO ST, dem von BELA vertriebe-
nen Software-Blitter, leider nicht stimmt. Das tut natürlich, ne-
benbei bemerkt, der Qualität von TURBO ST keinen Abbruch. Bei den
normalen Programmen gibt es wohl mit GFA-Basic in den Versionen
bis 2.x Probleme.
Mehr gibt es zum Programm nicht zu sagen. Ich hoffe, daß es pro-
blemlos funktioniert und dem einen oder der anderen eine Hilfe
sein kann.
Fragen, Hinweise auf Fehler und Verbesserungsvorschläge sind
stets willkommen. Meine Adresse :
Gerhard Steffen
Adolf-Grimme-Str. 26D
2900 Oldenburg
==============
P.S. Wenn Sie das Fastload-Flag nutzen wollen, empfiehlt es sich,
die Tatsache nicht zu vergessen, daß, wie oben mehrfach erwähnt,
nicht alle Programme damit laufen wollen. Wenn Sie erleben, daß
irgendein Programm plötzlich abstürzt, dem solch Verhalten bisher
fremd war, sollten Sie auch diese Möglichkeit in Betracht ziehen.